Noch immer befinden sich knapp 100 Menschen in der Gewalt der Hamas. Einer davon ist Tal
Shoham, ein 39-jährige österreichisch-israelischer Staatsbürger.
Am 7. Oktober wurden er, seine Frau Adi (38) und ihre Kinder Naveh (8) und Yahel (3) von den
Hamas-Terroristen als Geiseln genommen. Sie mussten erleben, wie Nachbarn, Freunde und
Familienmitglieder um sie herum erschossen wurden. Nach 50 Tagen Geiselhaft wurden Adi
und die Kinder im November 2023 befreit. Diese Zeit wirkt nach - ein Trauma, das die Familie
weiter extrem belastet, wie sie mir letzte Woche in Berlin berichtete.
Ihr Mann Tal Shoham ist weiter in Geiselhaft, seit nun fast einem Jahr. Sein kritischer
Gesundheitszustand verlangt nach sofortiger Hilfe: Er leidet am Tourette-Syndrom. Diese
neurologische Störung äußert sich in unkontrollierbaren Tics und kann bei Stress und Angst
besonders schwerwiegend werden. In der extrem belastenden Situation der Geiselhaft besteht
eine erhebliche Gefahr, dass seine Tics zunehmen und zu gefährlichen Anfällen führen. Diese
Anfälle erhöhen auch das Risiko von Missverständnissen oder gewaltsamen Reaktionen seitens
der Hamas. Tals Erkrankung verschärft seine ohnehin bereits bedrohliche Lage in der
Gefangenschaft.
Dass die Geiseln auch fast ein Jahr später noch nicht in ihre Heimat zurückkehren konnten,
erschüttert die israelische Bevölkerung zutiefst. Die anhaltende Ungewissheit zermürbt die
Menschen.
Adi hat meiner Kollegin Julia Klöckner und mir ihre Geschichte erzählt, um sie öffentlich zu
machen und für die Freilassung von Tal und aller anderen Geiseln zu kämpfen.
Die Geiseln müssen freikommen – jetzt!
